Forschungsverbünde

Sonderforschungsbereich 1436: Neuronale Ressourcen der Kognition

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"Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) stimmte Ende 2020 der Einrichtung und Förderung des Sonderforschungsbereiches SFB 1436 „Neuronale Ressourcen der Kognition“ an der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg, im Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen am Standort Magdeburg und im Leibniz-Institut für Neurobiologie Magdeburg zu. Ab 1. Januar 2021 werden mehr als 40 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und darüber hinaus in insgesamt 22 Einzelprojekten untersuchen, welches Potenzial das menschliche Gehirn hat und welche neurobiologischen Prozesse es daran hindern, es auszuschöpfen. Die DFG-Förderung für den Neurostandort Magdeburg beträgt hiermit rund 14 Millionen Euro.

Magdeburg als internationales neurowissenschaftliches Forschungszentrum hat mit der Einrichtung des SFB 1436 weitere Anerkennung erfahren und die Gründung des fakultätsübergreifenden Center for Behavioral Brain Science (CBBS) erste Früchte getragen. Das CBBS fördert den SFB 1436 gezielt, um die interdisziplinäre Zusammenarbeit und die Erhöhung der Chancen bei der Wiederbeantragung zu stärken. Die bisherige Förderungshöhe aus CBBS-Ressourcen beträgt etwa 1,9 Millionen Euro.

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Sonderforschungsbereich 854: Molekulare Organisation der zellulären Kommunikation im Immunsystem

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Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die Einrichtung und Förderung des Sonderforschungsbereiches (SFB) 854 Molekulare Organisation der zellulären Kommunikation im Immunsystem an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg bewilligt. Im Förderzeitraum (2010-2014) wurden dem SFB insgesamt 9,3 Millionen Euro für interdisziplinäre Forschungsprojekte von der DFG zur Verfügung gestellt. Nach einer positiven Begutachtung Ende 2013 wurde dem Forschungsvorhaben erneut Exzellenz bescheinigt und eine erneute Fördersumme von 10 Millionen Euro bis 2017 bewilligt (Sprecherhochschule: Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg; Sprecher: Professor Dr. Burkhart Schraven; weitere antragstellende Hochschule: Freie Universität Berlin; außerdem beteiligt: Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, Braunschweig; Leibniz-Institut für Neurobiologie, Magdeburg; Translationsforschungszentrum TWINCORE, Hannover).

Der von der OVGU beantragte und maßgeblich von der Medizinischen Fakultät getragene Sonderforschungsbereich befasst sich mit den molekularen Mechanismen, die die Kommunikation zwischen den Zellen des Immunsystems steuern. "Schwerpunkt ist die Bearbeitung von Signalübertragungsvorgängen, die im Rahmen zellulärer Kommunikationsprozesse im Immunsystem auftreten und die Immunantwort sowohl unter normalen Umständen als auch in Krankheitssituationen steuern, informiert der Sprecher des Sonderforschungsbereiches, Prof. Dr. Burkhart Schraven, Direktor des Institutes für Molekulare und Klinische Immunologie. "Langfristiges Ziel des Sonderforschungsbereiches ist es, neue Möglichkeiten zu finden, die Reaktion des Immunsystems medikamentös zu beeinflussen. Deshalb untersuchen wir in den kliniknah ausgerichteten Projekten des SFB 854 Krankheitsprozesse wie z.B. entzündliche Erkrankungen der Niere, des Magens, der Gefäße oder des Zentralnervensystems. Unsere Forschung im SFB 854 beschäftigt sich somit auch mit Fragestellungen, die für die alternde Gesellschaft in Sachsen-Anhalt von immenser Bedeutung sind."

Der SFB 854 möchte auch neue Wege beschreiten, wie z.B. die mathematische Darstellung der komplexen Netzwerke, die die Immunantwort steuern. Diese komplexen Arbeiten werden wir im OVGU-Forschungszentrum Dynamische Systeme durchführen, das eine zentrale Stütze des SFB 854 darstellt", betont Prof. Schraven.

Ein weiteres zentrales Thema im SFB 854 stellt die Anwendung und Entwicklung neuer bildgebender Verfahren dar, mit denen die Immunantwort "live", im lebenden Organismus beobachtet werden kann. Hierzu wurde dem SFB 854 von der DFG ein eigenständiges Z-Projekt bewilligt.

Von dem Gutachtergremium wurde ebenfalls gewürdigt, dass der SFB854 die beiden Forschungsschwerpunkte der Medizinischen Fakultät Magdeburg "Immunologie, einschließlich ´Molekulare Medizin der Entzündung`" und "Neurowissenschaften" inhaltlich miteinander verbindet. Zur Vernetzung der beiden Forschungsschwerpunkte der Medizinischen Fakultät wurden im Programm des SFB insgesamt fünf "TWIN-Projekte" definiert, in denen Neurobiologen und Immunologen gemeinsam an einer immunologischen Fragestellung arbeiten.

"Durch die enge Vernetzung der beteiligten Fachdisziplinen sowohl untereinander als auch mit Partnern werden von dem SFB viele Impulse für die weitere Entwicklung und auch die zunehmende überregionale Bedeutung der Forschungslandschaft in Sachsen-Anhalt ausgehen", ist Prof. Dr. Hermann-Josef Rothkötter, Dekan der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, überzeugt.

Weitere Informationen unter www.sfb854.de

Die Vorgänger-Projekte, sogenannte Forschungscluster 2, deren Arbeiten in den SFB 854 mündeten, wurden durch das Center for Behavioral Brain Science (CBBS) mit insgesamt etwa 600.000 Euro gefördert.

 

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Forschungscampus STIMULATE

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Am 30. Januar 2013 wurde im Beisein der Staatssekretärin Cornelia Quennet-Thielen vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), der damaligen Wissenschaftsministerin des Landes Sachsen-Anhalt, Prof. Dr. Birgitta Wolff, Vertretern der Landeshauptstadt sowie der Siemens AG Healthcare an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU) der Forschungscampus STIMULATE (Solution Centre for Image Guided Local Therapies) für innovative Medizintechnik feierlich eröffnet.

Mit einem symbolischen Knopfdruck startete das interdisziplinäre Forschungsvorhaben als internationales Leuchtturmprojekt in der Experimentellen Fabrik in unmittelbarer Nachbarschaft zum Universitätscampus. Unter dem gemeinsamen Dach des Forschungscampus werden Wissenschaftler und Entwickler der ingenieurwissenschaftlichen und medizinischen Fakultäten der Universität Magdeburg sowie außeruniversitärer Forschungseinrichtungen künftig gemeinsam mit der Siemens AG Healthcare und regionalen Wirtschaftsunternehmen Technologien für bildgeführte minimal-invasive Methoden in der Medizin entwickeln, die sowohl medizinische Behandlungsmethoden verbessern als auch die Kostenexplosion im Gesundheitswesen eindämmen sollen. Im Fokus stehen dabei wichtige Volkskrankheiten aus den Bereichen Onkologie, Neurologie sowie Gefäßerkrankungen.

„Mit dem Forschungscampus STIMULATE wollen wir die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg zu einem weltweit führenden Standort für bildgeführte Verfahren entwickeln“, so der Rektor Prof. Dr.-Ing. Jens Strackeljan in seiner Begrüßung.

BMBF-Staatssekretärin Cornelia Quennet-Thielen betonte in ihrem Impulsvortrag die Zusammenarbeit von Unternehmen und Universität: „Ziel des Forschungscampus ist es, neue, langfristige Kooperationsmöglichkeiten zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu ermöglichen. Magdeburg ist dafür ein gutes Beispiel, denn hier haben sich starke Partner zusammengetan, um gemeinsam einen internationalen Leuchtturm für bildgebende Medizin aufzubauen.“

Dafür stellt der Bund im ersten Jahr 1,6 Millionen Euro zur Verfügung und, nach erfolgreicher Vorphase, jeweils bis zu zwei Millionen Euro in den Folgejahren. Hinzu kommen Eigenbeiträge der eingebundenen Wissenschafts- und Industriepartner. Die perspektivische Gesamtförderdauer durch das BMBF beträgt bis zu 15 Jahre. Insgesamt fördert das BMBF neun dieser innovativen Kooperationen.

Die Umsetzung von Forschungsergebnissen in Produkte funktioniere dann besonders gut, „wenn Wissenschaft und Wirtschaft eng zusammenarbeiten“, betonte die Ministerin für Wissenschaft und Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt, Prof. Dr. Birgitta Wolff, in ihren Grußworten. „Der neue Forschungscampus bietet dazu die besten Voraussetzungen. Er wird die Medizintechnikbranche in Magdeburg und ganz Sachsen-Anhalt erheblich stärken.“

Der Zuschlag des BMBF für den Aufbau eines Forschungscampus sei eine Bestätigung der hohen Qualität und des großen Potentials der Medizintechnik in Magdeburg, so der Medizintechniker und Sprecher des Forschungscampus Prof. Dr. Georg Rose vom Lehrstuhl Medizinische Telematik und Medizintechnik der Universität während der Präsentation des Projektes. „Bei uns arbeiten die Mediziner und Ingenieure, aber auch die Universität und Siemens seit vielen Jahren eng und auf Augenhöhe zusammen.“ Langfristig werde sich das Vorhaben STIMULATE zum „Deutschen Zentrum für bildgestützte Medizin“ entwickeln.

Dr. Heinrich Kolem, CEO AX Division der Siemens AG Healthcare, hob in seiner Rede hervor, dass das Thema des Forschungscampus STIMULATE hervorragend in die strategische Ausrichtung seines Unternehmens passe. „Wir möchten mit unserem langjährigen Partner in Magdeburg Produktinnovationen für die internationalen Gesundheitsmärkte entwickeln und unterstützen daher den Forschungscampus nachdrücklich.“

Hintergrund des millionenschweren Forschungsschwerpunktes an der Universität Magdeburg ist die aufgrund der demografischen Entwicklung überproportionale Zunahme altersbedingter Erkrankungen wie Krebs, Schlaganfall, Demenz und Herzinfarkt. Bereits heute sind mit bildgestützten minimal-invasiven Methoden sehr effiziente und wenig belastende Therapiemethoden möglich, die im Rahmen des Forschungscampus weiterentwickelt und insbesondere auf weitere Erkrankungen übertragen werden sollen.

Weitere Informationen unter https://www.forschungscampus-stimulate.de/

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Combinatorial NeuroImaging Core Facility

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Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligte 2012 die Einrichtung und Förderung des ‚Combinatorial NeuroImaging‘ (CNI) Core Facility am Leibniz Institut für Neurobiologie Magdeburg. Die unter Federführung von Dr. André Brechmann, Prof. Henning Scheich und Dr. Werner Zuschratter beantragte CNI Core Facility stellt eine Plattform von State of the Art Techniken für makro-, meso- und mikroskopische Bildgebung zur Verfügung. Der wissenschaftliche Fokus liegt dabei in der integrativen Kombination dieser Techniken von der molekularen bis zur systemischen Ebene, um zu einem umfassenden Verständnis von Lern- und Gedächtnisprozessen beizutragen.

Die CNI Core Facility steht in der Tradition des vom BMBF geförderten Center for Advanced Imaging und verfügt über ein international herausragendes Spektrum an bildgebender Technik nicht nur für Anwendungen am Menschen (3 und 7 Tesla Human MRT, MEG) sondern auch für Kleintierbildgebung (4,7 Tesla MRT, SPECT/CT) und insbesondere für zelluläre Imaging-Verfahren (2-Kanal STED, 2-Photonen Konfokal-Mikroskopie, FRET-FLIM-Mikroskopie, Elektronenmikroskopie).

Im Förderzeitraum soll das Management der bestehenden Forschungsinfrastruktur professionalisiert werden, um am Standort eine kohärente Querschnittstechnologie für integrative Ansätze in der Lern- und Gedächtnisforschung auch für externe Nutzer zur Verfügung zu stellen. Hierzu gehören die Etablierung einer effektiven Organisationsstruktur, eines konsistenten Modells für den Zugang und die fundierte technische und wissenschaftliche Nutzerunterstützung, Konzepte für Schulungen in der kompetenten und sicheren Bedienung der Imaging-Techniken, Wissenstransfer durch Workshops und Tagungen und ein schlüssiges Finanzierungskonzept.

Übergeordnetes Ziel des Zentrums ist es, eine effiziente Forschungsinfrastruktur und Dialogplattform zu etablieren, die systemübergreifende Ansätze in der Lern- und Gedächtnisforschung befördert und auch für externe Nutzer zur Verfügung stellt.

Weitere Informationen unter https://cni.lin-magdeburg.de/index.php/de/

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Demenzforschung

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Mit steigendem Lebensalter nimmt die Wahrscheinlichkeit von neurodegenerativen Erkrankungen immens zu. In Deutschland leiden derzeit rund eine Million Menschen über 65 an den Folgen einer Demenz – Tendenz steigend.

Angesichts des demographischen Wandels ist die Demenzforschung eines der wichtigsten medizinischen Forschungsgebiete der Zukunft. 2008 wurde deshalb das Institut für Kognitive Neurologie und Demenzforschung (IKND) an der Medizinischen Fakultät Magdeburg gegründet. Hier werden unter anderem die Mechanismen höherer kognitiver Hirnfunktionen, wie z.B. Gedächtnis, Motivation, zielgerichtetes Handeln, Entscheidungsfindung und Verhaltenskontrolle, untersucht.

Die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg bietet dazu ideale Voraussetzungen. An keinem anderen Standort in Deutschland wird es in naher Zukunft möglich sein, kognitive Funktionen des Menschen auf unterschiedlichen Ebenen zu untersuchen. Dies war ein maßgeblicher Faktor für die Auswahl der Universität als einen der Standorte des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), einer deutschlandweiten Einrichtung der Helmholz-Gemeinschaft. Dieses Forschungszentrum beschäftigt sich mit Demenzerkrankungen und untersucht deren Ursachen und Risikofaktoren, um daraus neue Therapie- und Pflegestrategien abzuleiten. Dazu arbeitet das DZNE eng mit CBBS-Mitgliedern der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke Universität und dem Leibniz-Institut für Neurobiologie zusammen.

Am Standort Magdeburg konzentriert sich das DZNE auf die Untersuchung von Perspektiven degenerativer Demenzen. Durch gezielte Stimulation können kognitive Leistungen verbessert und trotz Verlust von Nervenzellen stabilisiert werden. In einem multidisziplinären Ansatz werden die Mechanismen und therapeutischen Perspektiven dieser Neuromodulation untersucht. Ein zentraler Ansatz ist dabei die parallele Betrachtung von Mensch und Tier. Die systemischen Ansätze untersuchen die Rolle von Ausdauertraining und tiefer Hirn-Stimulation für das Gedächtnis, die Leistungsfähigkeit des Gehirns und damit die Prävention von Demenzerkrankungen. Komplementäre molekulare und zellbiologische Projekte untersuchen die Neubildung von Nervenzellen und den Umbau von Synapsen im Alzheimer-Tiermodell. Auf diesen Erkenntnissen basierend wird in einer gemeinsamen Initiative von DZNE und Landesregierung ein „Versorgungskonzept Demenz“ für das Land Sachsen-Anhalt entwickelt.

Weitere Informationen unter www.dzne.de

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Letzte Änderung: 18.09.2023 - Ansprechpartner: Webmaster